Tipps für das neue Zuhause
Bringen Sie ein altes Handtuch zum Abholen mit.
Der vertraute Geruch
erleichtert dem Kleinen die erste Nacht.
Einen
Namen haben Sie sicher auch schon für den Kleinen ausgesucht.
Besonders gut eignen sich kurze Namen mit vielen Vokalen, wie z. B.
Waldi, Timmy, Pico. Sprechen Sie den Welpen ruhig schon bei Ihren
Besuchen mit seinem Namen an.
Wenn dann der große Tag gekommen ist,
steht dem Kleinen wahrscheinlich
die erste Autofahrt seines Lebens bevor.
Holen Sie den Hund nicht
direkt nach dem Füttern ab.
Ein voller Magen kann bei dem
ungewohnten Geschaukel zu
Übelkeit
oder gar Erbrechen führen.
Möglicherweise
verbindet Ihr Hund
dies sofort mit
dem Autofahren und fährt später
nur ungern mit.
Am sichersten
sitzt der Hund
im Fußraum des
Beifahrers eine Person sollte
während der Fahrt
beruhigend auf den
Welpen einwirken. Zu Hause ist sicher
schon alles vorbereitet
für den Einzug des neuen
Mitbewohners: Näpfe für Futter
und Wasser und vor allem
ein Platz (Decke oder Körbchen),
an den sich der
Welpe nach der ganzen
Anstrengung zurückziehen kann.
Natürlich will jeder mit
dem neuen
Familienmitglied
pielen und kuscheln. Sie werden
aber noch viel
Zeit haben.
Je nach Charakter und
Temperament reagiert der kleine
Hund ängstlich bis panisch
auf die vielen neuen Eindrücke.
Das
legt sich aber schnell,
wenn die Eingewöhnungsphase
überstanden
ist
(oft schon nach wenigen Stunden).
Gleich zu Anfang ist es sinnvoll,
den Welpen häufig vor
die Tür zu
lassen, damit er sein Geschäft
machen kann.
Sollte trotzdem etwas
im Haus„passieren, schimpfen Sie nicht. Alles ist noch viel
zu aufregend,
als daß jetzt schon
größere Erziehungsmaßnahmen
sinnvoll wären.
Erlauben Sie aber
gleich von Anfang
an nichts, was
später verboten sein soll.
Wenn Ihr Hund in Zukunft
nicht auf das
Sofa darf,
muß der Kleine vom ersten
Tag an unten bleiben. Möchten
Sie,
daß Ihr Hund nachts in der Küche schläft,
ist dort auch in
der ersten Nacht schon sein Platz.
Einige Maßnahmen helfen dem
Hund, die erste Nacht zu überstehen. Auf ein bisschen
Winseln müssen
Sie sich
aber meistens einstellen. Wenn Sie dem, zugegeben oft sehr
kläglichen,
Jammern nachgeben, helfen Sie dem Kleinen nicht. Wenn
Sie
konsequent bleiben,
ist das Schlimmste bald überstanden. Das
Lieblingsspielzeug
im Korb oder auch
ein getragenes T-Shirt von
Ihnen hilft oft über die nächtliche
Trennung hinweg.
Manchmal
nutzt auch das Ticken eines Weckers im Körbchen,
das den Herzschlag
der Mutter imitieren soll. Wenn Sie jetzt ein paar Tage Urlaub nehmen,
können
Sie sich ganz
intensiv um den Neuankömmling kümmern (und er ist ruck, zuck
stubenrein). In den ersten Lebenswochen reicht dem Welpen die
Muttermilch.
Aber schon ab der dritten Woche kann dem Kleinen auch
feste Nahrung zugefüttert werden.
Wenn Sie Ihren Welpen abholen,
ist es sinnvoll, sich etwas von der gewohnten Nahrung für die
ersten Tage mitgeben zu lassen. Eine abrupte Futterumstellung, zusätzlich
zur neuen Umgebung,
kann zu Durchfall oder Erbrechen führen.
Frisches Wasser sollte Ihrem Hund immer
zur freien Verfügung
stehen. Futter wird nur zu den jeweiligen Mahlzeiten angeboten.
Bis
zum Alter von 12 Wochen ist es sinnvoll, bis zu vier täglich zu füttern..
Sollte Ihr Hund eine Mahlzeit ganz auslassen oder gar einen ganzen
Tag lang nicht fressen,
seien Sie nicht allzu besorgt. Zu Anfang
kann das leicht mal vorkommen. Am nächsten Tag
wird der Kleine
schon alles nachholen. Versuchen Sie nicht, mit Leckerli zu locken
oder Futter aus der Hand anzubieten, um den Welpen zum Fressen zu
bewegen.
Der Hund verlangt diesen besonderen Service ansonsten immer
und will gar nicht mehr
aus dem Napf fressen.
Schokolade, Wurst, Käse etc. sind nicht als Leckerli geeignet.
Grundsätzlich
gilt, daß Hunden jeden Alters immer Zugang zu frischem Wasser
gewährleistet
wird.
An der langen Leine laufen
Schon
zu Anfang haben Sie sicher ein schickes Halsband besorgt. Gut eignen
sich solche aus Nylon oder weichem Leder. Praktisch sind auch „mitwachsende
Halsbänder. Schon in den ersten Tagen kann der
Welpe sich im Haus an das Halsband gewöhnen.
Zuerst wird er möglicherweise
viel kratzen oder sogar versuchen, es loszuwerden.
Bald hat er sich
aber an das Halsband gewöhnt. Im Haus braucht der Hund natürlich
nicht permanent das Halsband zu tragen, aber für Spaziergänge ist
es ein Muß.
Nach
etwa einer Woche Eingewöhnungszeit geht es los. Mit Halsband und
Leine bewaffnet geht es zum ersten Spaziergang. Natürlich ist alles
neu, der Hund will
schnuppern und bleibt möglicherweise abrupt
stehen oder rennt Ihnen plötzlich vor die Füße.
Bei den ersten
Spaziergängen werden Sie eventuell beruhigend auf den Welpen
einreden müssen,
damit er überhaupt Halsband und Leine duldet.
Erziehungsmaßnahmen sind dann noch nicht möglich.
Man
ist versucht, dem Kleinen zunächst alles zu erlauben, er soll
schließlich alles Kennenlernen.
Aber auch hier ist Konsequenz
angesagt. Sie bestimmen, wo es langgeht, und nicht der Hund.
Natürlich
darf er schnuppern, wenn Sie aber einen leichten Ruck am Halsband
geben und den
Kleinen rufen, geht es weiter ohne Murren. Hundeschulen
sind für das „Bei-Fuß-Gehen
eine gute Unterstützung, um
mit anderen Hundebesitzern unter Anleitung die ersten
Schritte zu üben Schon
zu Anfang kann der Welpe in sicherem Gelände so oft wie möglich
auch ohne Leine laufen. Auch der Kontakt mit Artgenossen wird
dadurch viel entspannter.
Leider gibt es in einigen Parks und Grünanlagen
von den Städten verordneten Leinenzwang.
Bereiche, wo Freilauf
gestattet ist, sind gekennzeichnet.
Ein Hund ist ein Rudeltier.
Für
ihn ist eine Hierarchie etwas ganz Normales. Wir wollen ihn als
Freund betrachten
und lassen ihm möglicherweise zu viele
Freiheiten. Dies verwirrt den Hund aber nur.
Er will klare Regeln.
Im Rudel kann es nur einen Chef geben. Um Ihrem Hund klarzumachen,
was Sie von ihm möchten, brauchen Sie nicht zu brüllen. Viel
wichtiger ist der Tonfall,
in dem Sie die Hörzeichen geben. Am
Klang Ihrer Stimme kann der Hund erkennen,
ob Sie mit ihm schimpfen
oder ihn loben. Gerade zu Anfang schadet es nicht zu übertreiben.
Die Worte, die Sie verwenden, sind dabei zweitrangig. Es sollten
aber kurze prägnante
Hörzeichen sein, keine langen Sätze. „Komm
hier her! ist schon zu lang; „Komm!; reicht völlig
aus. Auch wenn Sie ein höflicher Mensch sind, ein „Bitte;
hilft dem Welpen nicht viel weiter.
Sicher widerstrebt es
gelegentlich, so autoritär mit einem so kleinen, niedlichen Kerl
umzugehen.
Aber nur so kann die Kommunikation zwischen Ihnen und
Ihrem Hund funktionieren.
In
der ersten Zeit können Sie täglich die Grundlagen üben. Hören
Sie aber auf,
wenn der Kleine unaufmerksam wird oder sogar einschläft,
aber erst, wenn die letzte Übung
einigermaßen erfolgreich
absolviert wurde. Auch ausgiebiges Spielen und
Kuscheln
fördert den
sozialen Kontakt zwischen Ihnen und Ihrem Hund, und er gehorcht viel
bereitwilliger.
Sie sind aber immer derjenige, der entscheidet, ob
ein Spiel beginnt und wann es aufhört.
Auch wenn der kleine Kerl
mit seiner gesamten Spielzeugkollektion ankommt,
sagen Sie ruhig
auch mal „Nein". Das unterstützt Ihre Stellung im Rudel. Wenn
Ihr Hund Ihnen oft die Hand oder sogar das Gesicht lecken will, ist
das ein ganz natürliches
Verhalten und ein Zeichen dafür, daß Ihr
Hund Sie als Rudelmitglied akzeptiert.
Es ist so etwas wie„Streicheln auf Hundeart;. Verbieten Sie es nicht vollständig,
sondern leiten
es z. B. auf die Hand über. Mit dem ersten Tag in
der Familie sucht ein Welpe in seinem neuen
„Rudel; seinen
festen Platz, und Sie können bereits mit kleinen Erziehungsspielen
beginnen.
Fangen Sie mit kleinen, spielerischen Übungen an. Brechen
Sie keine Übung ab,
ehe der Hund
sie nicht erfolgreich zu Ende geführt
hat. Und loben Sie ihn dann bitte jedesmal.
Aber lassen Sie es mit
maximal fünf Minuten pro Übung und pro
Tag mit 15 Minuten genug
sein.
KOMM!
Die
ersten Übungen finden am besten in der Wohnung statt.
Zunächst ist
es wichtig, daß der Hund auf Sie reagiert und kommt, wenn Sie ihn
rufen.
Verwenden Sie immer das gleiche Wort, wie „Komm,
eventuell in Verbindung mit seinem Namen.
Wenn Sie ein-, zweimal
gerufen haben, wird er wahrscheinlich antraben. Loben Sie ihn kräftig.
Auch ein kleiner Belohnungshappen ist erlaubt. Manchmal hat der
kleine Hund
aber etwas viel Wichtigeres vor und denkt gar nicht
daran zu kommen. Ist nach zweimaligem
Rufen nichts passiert, holen
Sie den Hund und bringen ihn zu der Stelle, von der Sie gerade
gerufen haben. Die Übung gleich noch einmal wiederholen. Rufen Sie
Ihren Hund
auf dem Spaziergang und er kommt nicht, kann der Versuch,
den Hund zu holen,
durchaus in eine Verfolgungsjagd ausarten. Der
Hund empfindet dies möglicherweise als nettes Spiel.
Das Übungsziel
ist damit leider nicht erreicht. Draußen ist deshalb eine andere
Methode sinnvoll.
Kommt der Hund auf Ihr Rufen nicht, drehen Sie
sich um und gehen fort.
In den meisten Fällen wird der Kleine
angebraust kommen, um Sie nicht zu verlieren.
Natürlich sollte der
Hund nicht zu weit entfernt sein. Bei den ersten Spaziergängen
ohne
Leine bleibt der Welpe besser in einem Umkreis von ein paar Metern.
NEIN! AUS!
Auch
in einem Welpen steckt ein kleiner Entdecker. Er will seine Umgebung
Kennenlernen.
Dazu gehört es auch, mal etwas anzuknabbern, um die
Schmackhaftigkeit zu testen.
Dies ist manchmal ärgerlich und kann
gefährlich für den Hund werden. So sind z.B.
einige unserer
Zimmerpflanzen giftig (z. B. Usambaraveilchen, Dieffenbachien, Weihnachtsstern)
oder können Verletzungen verursachen (Kakteen). Diese sollten zunächst
besser aus dem Aktionsradius
des Welpen entfernt werden. Wenn der
Hund gerade Ihre Schuhe benagt, machen Sie mit
ihm ein Tauschgeschäft:
bieten Sie ihm statt dessen einen geeigneten Ersatz
(z. B.
Kauknochen oder Kauspielzeug) an. Loben Sie ihn, wenn er sich nun
mit diesem beschäftigt.
So kann der Hund sein natürliches Kaubedürfnis
befriedigen, und Ihr Inventar wird geschont.
Auch wenn es noch so
niedlich aussieht, wenn der Kleine mit Ihrem Pantoffel verschwindet,
müssen Sie von Anfang an konsequent sein. Mit dem Hund werden auch
die Zähne größer,
und spätestes beim 10. Paar zerfetzter Schuhe
werden Sie verzweifeln.Auch
mit der Übung
„Sitz; kann schon früh begonnen werden. Später
kommt dann „Platz; und „Bleib; hinzu.
Diese Regeln ermöglichen
es Ihnen, Ihren Hund unter Kontrolle zu haben. Auch wenn
einmal eine
ungewohnte Situation auftreten sollte, können Sie mit einem Hörzeichen
Ihren Hund in „Sitz; bringen und so z. B. verhindern, daß er
wegen einer Katze vor ein Auto läuft.
Wie gelingt das? Leckerli
bieten zu Anfang eine gute Unterstützung. Halten Sie Ihrem Hund
einen Belohnungshappen übe den Kopf und bringen ihn langsam aus
seiner Sichtweite. Sagen Sie jetzt „Sitz!
Dadurch,
daß der Welpe dem interessanten Leckerli folgen will, setzt er sich
in vielen Fällen tatsächlich hin.
Dann wird er gelobt und bekommt
sein Leckerli. Weigert er sich. dies zu tun, kann man durch
leichten
Druck auf das Hinterteil etwas nachhelfen. Die Leckerlis dürfen natürlich
immer nur
dann gegeben werden, wenn der Hund sich korrekt gesetzt
hat. Nicht aus Verzweiflung nachgeben!
Dann hat der Hund etwas
anderes gelernt, nämlich „nur schön stur sein, die Häppchen
bekomm' ich sowieso.
Die
wichtigsten Dinge hat Ihr Hund nun schon gelernt. Sogenannte
Welpenschulen oder Hundesportvereine
bieten eine gute Möglichkeit.
um das Gelernte zu vervollkommnen, wenn der Kleine trotz aller Mühe
nicht so recht gehorchen will oder einfach, weil es mehr Spaß
macht, in der Gruppe zu üben.
Der regelmäßige Kontakt mit
Artgenossen ist außerdem ein wichtiger Aspekt von
Welpenspielgruppen
und Hundeschulen. Hier lernt der Kleine, sich zu
behaupten oder auch mal zu unterliegen
und sich zu ergeben.
Gerade für
Welpen, die sehr schüchtern gegenüber anderen Hunden reagieren,
ist dies eine gute Möglichkeit.